AKNEBEHANDLUNG
Die Akne wird definiert als eine Erkrankung der talgdrüsenreichen Haut. Am häufigsten tritt die Akne im Jugendalter (Acne vulgaris) auf. Es gibt jedoch noch andere Formen der Akne. Die Akne hat viele Ursachen. Schwere Akneformen treten familiär gehäuft auf. Während der Pubertät bedingen die Androgene (männliche Sexualhormone, die in geringerem Ausmaß auch von Frauen produziert werden) eine Größenzunahme der Talgdrüsen, sowie eine Steigerung der Talgproduktion. Weiter kommt es zu einer vermehrten und veränderten Verhornung des Follikelabschnitts der in die Talgdrüse mündet. Auf diese Weise entsteht ein Hornpropf der den Haarfollikel ausfüllt, somit verstopft und nach oben treibt. Durch den Hornpfropf kommt es zu einem Stau des vermehrt produzierten Talgs und auf diese Weise entsteht ein mit Lipiden und Keratin gefüllter Sack, der Komedo (Mitesser). Gleichzeitig mit der Komedonenbildung kommt es zu einer sprunghaften Vermehrung des Bakteriums Propionibacterium acnes (auch: Corynebacterium acnes), das normalerweise immer als unschädlicher Keim in und auf der Haut vorkommt. Die Bakterien finden jedoch im talgreichen Komedo ideale Lebensbedingungen, so dass sie sich besonders stark ausbreiten können. Sie setzen Enzyme frei die die Neutralfette des Talgs in kleinere Teile (freie Fettsäuren) spalten. Diese freien Fettsäuren haben eine entzündungsauslösende Wirkung. Durch sie werden Entzündungszellen und Entzündungsflüssigkeit vermehrt an den Ort des Geschehens gelockt. Es wird eng und der Druck auf den Komedo der durch den Hornpfropf nicht nach oben weichen kann wächst. Wenn der Komedo dem Druck nicht mehr standhalten kann, platzt er spontan und gibt seinen Inhalt an das umliegende Bindegewebe frei. Dies führt zu einer heftigen Entzündung. Es entstehen Papeln und Pusteln (Acne papulopustulosa).
Die Dauer des Stadiums der "Acne paulopustulosa" kann Jahre betragen. Fast jede Pustel hinterlässt eine eingezogene (selten auch eine abgehobene) Narbe. Verschlimmert sich die Akne weiter, entwickelt sich eine Acne conglobata. Hierbei kommt es durch die Entzündung zu knotigen Infiltraten sowie Abszessen. Nach der Abheilung bleiben entweder eingezogene (atrophe) oder abgehobene (hypertrophe ) Narben zurück. Mit dem Namen Acne excoriée des jeunes filles, wird eine vorhandene Acne vulgaris bezeichnet, die durch heftige Manipulationen (Herumdrücken und Kratzen an den Effloreszenzen), erst zu sichtbaren und entzündlichen Hautveränderungen führt. Bei einer medikamentösen Akne handelt es sich um gerötete Papeln, die um die Follikel herum angeordnet sind. Sie können durch die Einnahme einiger Medikamente, u.a. hochdosiertes Kortison hervorgerufen werden. Bei einer exogen bedingten Akne entstehen Akneeffloreszenzen durch äußerlich auf die Haut einwirkende Substanzen z.B. Öle, Teere, Fette. Durch diese Substanzen werden die Follikelausgänge von außen verstopft und sie wirken zudem komedogen. Die Acne tropica ist eine besonders intensive Form der Akne, die durch eine Superinfektion mit Staphylokokken entsteht.
Aknetherapie
Um optimale Ergebnisse zu erzielen ist bei der Aknetherapie eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt, Kosmetikerin und dem Betroffenen erforderlich. Grundsätzlich setzt die Akne-Therapie an den verschiedenen Entstehungsfaktoren an. Ansatzpunkte sind die Seborrhoe, die übermäßige Verhornung, und die Corynebakterien. Zuerst wird man versuchen den Heilerfolg mit lokalen Maßnahmen zu erreichen.
Dazu gehören die Reinigung der Haut und das regelmäßige Auftragen der verordneten Lokaltherapeutika.
In schweren Fällen können vom Arzt Antiandrogene (die sog. "Pille" bei Frauen und Mädchen),
Antibiotika oder Vitamin-A-Derivate (Retinoide) verordnet werden. Sie bewirken eine Reduktion der Talgüberproduktion, stoppen die übermäßige Verhornung der Talgdrüsenausgänge und dämmen die Vermehrung der Probionibakterien ein. Das Ziel der Aknebehandlung durch die Kosmetikerin ist die Vorbeugung und die Abschwächung der für die Akne verantwortlichen Faktoren, sowie eine optische Verbesserung des Hautbildes. Eine besondere Bedeutung hat auch die Beseitigung von Pigmentverschiebungen und Narben. Neben der traditionellen Aknebehandlung hat sich, gerade zur Beseitigung von Hautdefekten wie Aknenarben und Pigmentstörungen in den letzten Jahren der Einsatz von chemischen Peelings mit AHAs, LHAs, TCAs sowie auch das Microneedling (CIT) mit dem Dermastamp oder Dermaroller, besonders bei schon älteren, bisher therapieresistenten Narben gut bewährt.
Grundsätzlich gilt, dass auch das beste Behandlungskonzept nicht innerhalb einer Woche zum erwünschten Erfolg führt.
Die Aknebehandlung ist eine Langzeitbehandlung die jedoch, wenn sie konsequent durchgeführt wird den Verlauf verkürzen und das Hautbild optisch verbessern kann. Die Häufigkeit von Akneschüben wird vermindert und die Bildung von bleibenden Narben und Pigmentstörungen kann reduziert werden.